Dirk Meinzer

Im St. Gertrude Shop: Literatur zu Dirk Meinzer.

Dirk Meinzers Werk wird von einer großen Experimentierfreude zusammengehalten, die sich auf alle möglichen Formen, Materialien, Strategien und Prozesse bezieht. Seine Neugierde richtet sich auf Rationales wie Irrationales, auf Natur und Metaphysik gleichermaßen. Dementsprechend kombiniert er Lebendiges und Konstruiertes, natürliche Formen und geometrische Muster. Er fertigt Collagen und Objekte, klassische Zeichnungen und Gemälde, verwendet aber auch Lebensmittel und ausgestopfte Tierkadaver. Meinzer geht der Lesbarkeit der Welt nach, ohne sie in ein System bringen zu können – oder zu wollen.

Die Zusammenhänge bilden sich über assoziative Brücken, die auf Kategorien wie rational oder irrational keine Rücksicht nehmen. Sein prozessuales, transformatorisches künstlerisches Denken erzeugt permanente Verschiebungen: Vertrautes wird fremd und Fremdes eigentümlich vertraut. Rausch und Ritual, Ekstase und Expertise, Chaos und Ordnung verbinden sich in wundersam grotesken Objekten und im Dunklen leuchtenden Zeichnungen und Gemälden zu Bildern in einer „situativen traumhaften Schwebe“:

„Meine Übungsfelder sind die Nichtigkeit, die Fadheit, das Archaische, das Kleine, das Groteske, Gespenster, Mensch-Tier-Beziehungen, das Verschwinden, Rituale, der Event, Interkulturelles und das Paradies. Ich habe in meiner langjährigen Tätigkeit als eigenartiger Künstler erfahren, dass die Welt nicht aufhört zu beginnen. Zu malen und zu schöpfen bietet Möglichkeiten der Erfahrung – für Begegnungen jenseits eines Wissens und Denkens. »Nicht zu wissen« ist das Direkteste und Vertrauteste.“
Dirk Meinzer, geb. 1972 in Karlsruhe, kam nicht auf direktem Weg zur Kunst, sondern nahm erst 1997, nach Umwegen über die Betriebswirtschaftslehre und die Philosophie, das Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) bei Claus Böhmler auf. Von 2010 bis 2011 hatte er dort einen Lehrauftrag inne. Er lebt und arbeitet in Hamburg und Deinste.

CV

Leben

1972

geboren in Karlsruhe

1997 – 2004

Studium und Diplom der Freien Kunst bei Claus Böhmler, Hochschule für bildende Künste Hamburg

2010 – 2011

Lehrauftrag an der HFBK Hamburg

2010

Initiator und Kurator von „Friends and Lovers in Underground“

2018 – 2022

Lehrauftrag an der HAW Hamburg

2019 – 2020

Lehrauftrag an der HfK Bremen

Stipendien und Preise

2019

Kunstpreis der Dr. Marlene Trentwedel-Stiftung, Bremervörde

2018

Kunstfonds Bonn, Arbeitsstipendium

2017

Kunstresidenz Torria, Italien, Burkhard-Vernunft-Reisestipendium der Freien und Hansestadt Hamburg

2014

Kunstresidenz Bad Gastein, Österreich

Daniel Frese Preis der Leuphana Universität, Lüneburg

2011

HAP Grieshaber Stipendium der Stadt Reutlingen

2010

Atelier- und Arbeitsstipendium der AZB Zürcher Bildhauer

2009

Atelier- und Arbeitsstipendium der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn

2008

Atelierstipendium Goldbekhaus, Hamburg

2007

Hamburger Arbeitsstipendium für bildende Kunst, Hamburg

2006

Reisestipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes für Tansania

2004 – 2005

Begabtenförderstipendium der Hochschule für bildende Künste Hamburg

2000 – 2004

Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes

Einzelausstellungen (Auswahl)

2022

„Ferne… nahe Welt…“, 8. Salon, Hamburg

2020

„Duett vom Mittag“ (mit Kati Barath), GaDeWe Breme

2019

„Das blaugrüne Dasein“, Städtische Galerie Delmenhorst

2018

„Vom WirMeer“ (mit Axel Heil), Galerie St. Gertrude, Hamburg

2017

„Der lange Sommer“, Kunstverein Buchholz

2016

„Gasthaus Sonnenanus“ (mit Jérémie Crettol), Manifesta 11, Cabaret Voltaire, Zürich, Schweiz

2015

„Nuancengezwitscher“, Galerie St. Gertrude, Hamburg

2014

„Odradeks“, Städtische Galerie Zeven

„Odradeks II“, Städtische Galerie Buxtehude

2013

„Wenn das Paradies fliegen lernt…“, Kunsthaus Stade

„Dunkelzwang“, Galerie St. Gertrude, Hamburg

„Papawata II“, Rauchsalon, Secession, Wien

2012

„Immer des Nachts…II“, Städtische Galerie Reutlingen

2011

„Seufzen II“, Fritz-Winter-Atelier, Diessen

„Supermahlstrom“ (mit Peter Stoffel), message salon Zürich, Schweiz

2010

„Seks is Meer“, Van Abbemuseum, Eindhoven, Niederlande

„Bin schon weg II“, Galerie der Wassermühle, Trittau

„Meine Geister und Gespenster“, Ferenbalm-Gurbrü Station, Karlsruhe

2009

„Sirenenheime“, Kunsthalle Göppingen

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